Farben- und Positurkanarienzucht  
 
  Geschichte des Kanarienvogels 23.04.2024 12:12 (UTC)
   
 

Die Geschichte des Kanarienvogels


Teil 1
Als die Spanier im Jahre 1473 - 1496 Besitz von den kanarischen Inseln ergreifen, kamen die ersten Kanariengirlitze ( Serinus canaria ) nach Spanien.  Zuerst war es mehr der Gesang als sein Aussehen, daß ihn so populär machte. Auf Grund der starken Nachfrage begannen die Spanier daher schon im frühen 16. Jahrhundert, den Kanarienvogel auf dem Festland zu züchten. Hier war es vor allem das Kloster in Cadiz, das erfolge aufzuweisen hatte und den steigenden Bedarf an Sängern decken konnte. So gibt es Ende des 16. Jahrhunderts in Spanien bereits die ersten gelbgescheckten Kanarien. Über eine lange Zeit durften nur Hähne ins Ausland verkauft werden damit das Monopol des Kanarienhandels lange in den Händen der Spanier verblieb. Nun soll Mitte des 16. Jahrhunderts ein spanisches Schiff vor Elba gestrandet sein, das Kanarienhähne an Bord hatte. Die beim Schiffbruch freigelassenen Hähne sollen sich mit dem Weibchen des auf Elba ansässigen Europäischen Girlitz ( Serinus serinus ) verpaart haben. Dies soll das Handelsmonopol der Spanier zerstört haben. 
Kurz nach der Jahrhundertwende werden die Orte Innsbruck, Nürnberg und Augsburg genannt. Anfang des 17. Jahrhunderts gibt es in Deutschland ebenfalls gelbgescheckte, gelbe und weiße Kanarien, wobei der weiße wieder ausstarb. Besonders in Tirol war die Zucht der Kanarienvögel weit verbreitet. Anfang 1800 waren es die Tiroler Bergleute, speziell um Imst, die die Kanarienzucht als eine Nebenerwerbsquelle sahen. Als die Erzgruben nicht mehr viel hergaben, wanderten sie aus Tirol ab. Die einen gingen nach Westeuropa, die anderen in den Harz. Ihre Kanarienzucht nahmen sie dabei mit. Vom Harz aus sollte dann der Kanarien als " Harzer Roller " einen wahren Siegeszug durch die ganze Welt machen. So kam der Kanarienvogel um das 19. Jahrhundert nach ganz Europa.
Um 1700 traten in Bayern die ersten braunen Weibchen auf das durch Mutation entstanden sein muß. Ebenfalls traten in Amsterdam die ersten Achatweibchen bei dem Züchter Ceorver auf. Diese Mutation konnte nicht gehalten werden, so starb  sie wieder aus. Erst im 19. Jahrhundert trat ebenfalls in Holland bei dem Züchter P.J. Meldor die Achatfarbe wieder auf.  
1700 entstand ein Vogel der etwas besonderes ist. Es ist der Lizard. Es beginnt schon mit dem Namen. So tragen die meisten anderen Positurkanarienrassen den Namen ihres Entstehungsortes, einer Grafschaft oder einer Stadt. Der Lizard nicht, so trägt er den Namen eines Tieres mit der englischen Bezeichnung für die Eidechse ( Lizard ).
Im Jahre 1734 wurden die ersten Haubenmutationen bekannt. So entstanden im Jahre 1734 die ersten Deutsche Hauben. 
gleichzeitig verlegten sich die Züchter im westlichen Ausland darauf, den Kanarienvogel in andere Formen und mit verschiedene Gefiederabwandlungen zu züchten. In diesem Zusammenhang wird oft der Name eines Kanarienvogels genannt, der " Große Vogel von Gent ". Er ist allgemein als Urvater vieler Positurkanarienrassen, speziell der englischen bekannt. So entstand im Jahre 1800 der Bossu Belge. Die deutsche Übersetzung Belgischer Buckel, sagt schon wo der Vogel entstanden ist. 1820 wurde der größte Vogel unter den Kanarien bekannt. Der Lancashire oder auch Manchester genannt. 
1822 wurde der Begründer der Vererbungslehre geboren, Gregor Johann Mendel. 



Mendel studierte ab 1845 im Augsburger-Kloster Alt-Brünn Theologie, wurde 1847 zum Priester geweiht. Der Augustiner-Pater Gregor Johann Mendel stellte die grundlegenden Regeln der Vererbung auf, stieß aber seinerzeit auf Unverständnis und Desinteresse. Erst als 35 Jahre später, um 1900, die Botaniker Carl Erich Correns ( 1864-1933 ), Erich Tschermak Edler von Seysenegg ( 1871-1962 ) und Hugo de Vries ( 1848-1935 ) unabhängig voneinander, im Zuge ihrer Arbeiten über Zellforschung, die in Vergessenheit geratenen Vererbungsgesetze Mendels neu entdeckten und ihre Bedeutung für die Humangenetik erkannten wurde klar, was Mendel Grundlegendes geleistet hatte. Jetzt erfuhren seine Untersuchungen die verdiente Würdigung der Vererbungswissenschaft und wurden als " Mendelsches Gesetze " allgemein bekannt. 
1830 kam die nächste Rasse dazu, der Scotch. Der in Schottland gezüchtete Vogel ähnelt dem Bossu Belge sehr. Der Scotch galt nach dem 2. Weltkrieg so gut wie ausgestorben. Doch durch zielstrebiges züchten der Briten gelang es die alte Rasse neu zu beleben. 1848 wurde der Pariser Trompeter bekannt. 1850 folgte die nächste Rasse, der Yorkshire, der in der englischen Grafschaft Yorkshire entstand. 1879 kam der Crest dazu. 1880 wurde der Berner bekannt.. Der aus dem sogenannten Landkanarien und dem alten Yorkshiretyp herausgezüchtet sein soll. 1890 folgten dann mehrere Rassen dazu. Da war der Norwich der in der ostenglischen Grafschaft Norfolk, Hauptstadt Norwich, entstanden ist. Der Border ursprünglich in Nordengland beheimatet stritten sich die Engländer und die Schotten um die Herkunft des Vogels. Daher der Name Border ( Grenze ). Dann wurde in diesem Jahr auch noch der Nordholländer bekannt.
Um 1900 Entstand die positurrasse Schweizer Frisé. Zu dieser Zeit wurde er noch mit anderen frisierten Rassen unter den Begriff " Holänder " zusammengefasst. 1908 kam es in Neuseeland zu einer Mutation und es entstanden die rezessiv weißen Kanarien. Aber nicht nur in Neuseeland kam es zu dieser Mutation auch in London kamen die ersten rezessiv weißen zum Vorschein. 1955 traten diese bei den Züchter Techtel ( Pfalz ) und 1956 in der Schweiz auf. 
Nach langen Jahren traten dann 1914 in Ostpreussen bei Bibrach die ersten dominant weißen Farbkanarien wieder auf. 
1915 kam es bei C. Balser in Fulda und einige Jahre später bei L. Dahms in Königsberg zur Sensation. Durch Einkreuzung des Kapuzenzeisigs entstanden die ersten rotgrundigen Farbkanarien. Bruno Matern übernahm anschließend die Königsberger Kreuzungstiere. Es begann die gezielte Zucht der rotgrundigen Kanarien. in der F1 Generation entstanden die ersten fruchtbaren männlichen Bastarde. In der F3 Generation kamen die ersten fruchtbaren Weibchen dazu.  

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